Dr. Thorsten Graf: Schmerz, lass‘ nach dank Neuraltherapie!

OA Dr. Thorsten Graf Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Spezialist für Neuraltherapie bekämpft Schmerzen wirkungsvoll mittels Neuraltherapie; „Es ist auch für mich als Gynäkologe und Ausbildungsleiter der Diplomfortbildung der österreichischen Ärztekammer für Neuraltherapie immer wieder erfreulich, wie rasch mithilfe derselben oftmals hartnäckige, chronische Schmerzzustände oder Dysbalancen ausgeglichen werden können.

Bei  dieser Art der ganzheitlich orientierten Regulationstherapie werden Schmerzzustände oder Krankheiten mittels Einspritzung (Injektion) eines lokalen Betäubungsmittels behandelt. 1905 wurde das erste Lokalanästhetikum entdeckt und rund 20 Jahre später entdeckte der Arzt Ferdinand Huneke durch Zufall, dass durch eine lokale Betäubung nicht nur Gewebe schmerzunempfindlich gemacht werden kann, sondern akute und chronische Schmerzzustände durch Regulation ursächlich behoben werden können. Huneke lokalisierte im Körper Störfelder (örtlich begrenzte Reizzustände), die über Reizung der Nervenbahnen und der Grundsubstanz in einer anderen Körperregion Schmerzen oder Krankheiten auslösen. Er schloss daraus, dass jede Körperstelle zum Störfeld werden kann, chronische Krankheiten ausgelöst werden können, und das Injizieren eines Lokalanästhetikums an bestimmten Punkten diese Reizzustände aufheben kann und den Körper positiv in seiner Grundregulation unterstützt.

Foto: Bernhard Noll

Neuraltherapie: kleine Nadel – große Wirkung

Heute gewinnt die Neuraltherapie immer mehr an Bedeutung und kommt bei der Behandlung von Schmerzen, die durch eine überlastete Körperregulation ausgelöst werden, erfolgreich zum Einsatz. „Eine Neuraltherapie kann bei einer Funktionsstörung der Organe oder des Bindegewebes und Bewegungsapparates helfen, allerdings nicht, wenn bereits durch eine Krankheit zerstörte Strukturen vorliegen,“ erklärt Dr. Thorsten Graf.

Bei der Einspritzung des lokalen Betäubungsmittels gibt es drei Vorgehensweisen:

  1. Die Injektion wird direkt in die schmerzende Stelle verabreicht (lokale Behandlung).
  2. Eine Einspritzung an Reflexzonen im Bereich der Wirbelsäule. Da unser Körper segmental aufgebaut ist, erfolgt dadurch ein Reset in diesem Segment und eine im Bereich des Rückenmarks gespeicherte negative Schmerz- oder Beeinträchtigungskaskade kann damit gelöscht werden (Segment-Therapie).
  3. Injizieren des Lokalanästhetikums in ein vermutetes Störfeld (Störfeld-Therapie) – Neuraltherapie ist die Methode der Wahl einerseits, um Störfelder zu diagnostizieren, andererseits auch, um diese zu behandeln. Narbengewebe ist häufig ein Störfeld, da dieses eine Defektheilung darstellt. In diesem defektgeheilten Gewebe sind dann auch vermehrt immunkompetente Zellen und Entzündungsmediatoren feststellbar. Dies führt zu einem chronischen Reizzustand oder silent inflammation genannt.
    Gynäkologische Krankheitsbilder sind meist funktioneller Natur oder mit vegetativen Symptomen verbunden. Hier kann die Methode der Neuraltherapie perfekt zum Einsatz kommen.

Allergien

Allergien gelten mittlerweile als Volkskrankheit. Bereits 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Egal, ob alt oder jung, immer mehr Menschen leiden saisonal oder ganzjährig an einer Allergie. Neuraltherapie kann eine ganzheitliche, nebenwirkungsfreie und effiziente Alternative beziehungsweise Ergänzung zur klassischen Allergie-Therapie anbieten.

Clusterkopfschmerz

Sogenannte äußere oder innere Triggerfaktoren können, laut Dr. Thorsten Graf, bei Clusterkopfschmerz-Patienten eine starke Attacke auslösen. Oft macht sich ein sehr heftiger Schmerz im Bereich der Augen und Schläfen bemerkbar. Im Gegensatz zu einem Migräneanfall empfindet der Patient allerdings trotz der Schmerzen einen deutlichen Bewegungsdrang. Die Neuraltherapie kann durch Einspritzen eines Lokalanästhetikums im Akutfall schmerzreduzierend helfen. Dabei geht es nicht um betäubende Wirkung, sondern sogenannte Regelkreise des Körpers werden beeinflusst. Damit wird die Weiterleitung der Schmerzsignale unterbunden. Als Erhaltungstherapie kann die Neuraltherapie auch die Häufigkeit der Clusterkopfschmerzattacken deutlich reduzieren.

Dammschnittnarbe / Dammrissnarbe

Bindegewebe speichert Informationen, sodass schmerzende Narben auch wieder die Erinnerungen an deren Entstehungsgeschichte wachrufen können. Werden die Faszien, also jenes Bindegewebe, das unseren gesamten Körper verbindet, mit dem Skalpell verletzt oder reißen diese, dann verkleben und verfilzen die einzelnen Schichten miteinander. Dadurch wird die Faszienkette unterbrochen und der Schmerz kann auch an einer komplett anderen Stelle auftreten. Ebenso entsteht eine chronische Reizung durch vermehrt eingewanderte immunkompetente Zellen und Entzündungsmediatoren in das Narbengewebe. Durch das Einspritzen von Lokalanästhetikum bedient man sich hier einer Nebenwirkung von Lokalanästhetika, welche den chronischen Reiz und Entzündungszustand im Narbengewebe wieder auflösen können und dadurch die Störung der Regulation positiv beeinflussen. Ohne Therapie und mit fortschreitender Zeit können die Dammschnittnarbe und die Verwachsungen härter und störender werden oder Schmerzen am Scheideneingang verursachen. Dr. Thorsten Graf erklärt: „Durch direktes Unterspritzen der Narbe wird diese wieder weich und elastisch, und Schmerzen können reduziert und vermieden werden.“

Foto: Bernhard Noll

Dysmenorrhoe

Unter Dysmenorrhoe versteht man starke immer wieder kehrende Menstruationsbeschwerden. Diese können beispielsweise durch Endometriose oder auch durch ein Störfeld verursacht werden. Diese sind der Neuraltherapie gut zugänglich. Dabei ist nicht der Umstand der örtlichen Betäubung, sondern die Balance des Regulationssystems das Ziel. Die Behandlung erfolgt über Punkte an Haut, Muskulatur und Nerven (Reflex-Zonen im Segment) sowie über die Ausschaltung von Störfeldern.

Dystrophie der Vulva (Lichen Sklerosus)

Eine Dystrophie der Vulva wird oftmals mit Pilzinfektionen verwechselt, da Symptome wie Jucken und Brennen im Genitalbereich, Wund sein oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten. Jedoch kommt es bei dieser Erkrankung zu weißlichen Flecken und Vernarbungen der Schamlippen, der Klitoris oder der Schleimhäute. Die Vernarbungen können zu heftigen Schmerzen führen. Eine Schmerztherapie, durch Einspritzung eines Lokalanästhetikums (Neuraltherapie), kann Abhilfe schaffen. Die Neuraltherapie stellt bei der Dystrophie der Vulva einen vielversprechenden Therapieansatz dar. Darüber hinaus muss aber auch stets, zum Ausschluss anderer Veränderungen, eine Biopsie an diesen Stellen durchgeführt werden.

Kaiserschnittnarbe

Gesamtheitlich betrachtet können bei einer schmerzenden oder juckenden Kaiserschnittnarbe auch die Lymphbahnen, der Magen-, Milz-, Lebermeridian oder das vegetative Nervensystem betroffen sein. Konnte die Kaiserschnittnarbe nicht gut und „flach“ verheilen oder ist sie zu einer Falte verzogen, können Bewegungen und Dehnungen in manchen Fällen schmerzen. Sitzt die Narbe hingegen wie ein fester Reißverschluss über dem Schambein, können Beschwerden in Darm (Blähungen) und Blase (Inkontinenz) sowie Menstruationsbeschwerden oder Juckreiz ausgelöst werden. Sehr häufig sind Kaiserschnittnarben auch für chronische Unterbauchschmerzen ohne sonstige Ursache verantwortlich. Die Neuraltherapie schafft mit einigen, kaum spürbaren Stichen rund um die Kaiserschnittnarbe eine Verbesserung.

Foto: Bernhard Noll

Kreuzschmerzen/Rückenschmerzen

Eines der Ziele der Neuraltherapie ist es, den Selbstheilungsprozess des Körpers anzuregen und sie stellt eine effektive therapeutische Alternative zu einer langjährigen Einnahme von Schmerzmedikamenten dar. Ist der Körper mit der Selbstregulation überfordert, wie es bei einigen akuten aber auch vielen chronischen Erkrankungen der Fall sein kann, kann eine Neuraltherapie sehr wirksam und förderlich sein. Lang anhaltende, schmerzende Erkrankungen, wie Kreuzschmerzen können mit dieser Methode gut in Angriff genommen werden.

Laparoskopienarbe

Denken wir an Narben, assoziieren wir dieses Bild sofort mit verletzter Haut, aber auch innere Operationsnarben oder Narben von Zahnoperationen können diffuse Beschwerden verursachen. Durch eine genaue und aufmerksame Anamnese kann man diesen Störfeldern, in der Neuraltherapie auf die Spur kommen. Zum Beispiel kann es bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) zu einer Narbenbildung kommen. Faszien und Bindegewebsschichten werden bei Operationen beeinträchtigt und können Schmerzen an weit entfernten Körperstellen auslösen. Insbesondere Laparoskopie-Drain-Ausleitungsstellen sind häufig störfeldverdächtig. Gerade auch die laparoskopische Schnittwunde im Bereich des Nabels (die erste Narbe unseres Lebens) zeigt oft sehr hohe Störfeldaktivität. Mittels Neuraltherapie können diese Störfelder lokalisiert und neutralisiert werden.

Vulvodynie

Vulvodynie bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „Schmerz im Schambereich“ und bezeichnet anhaltende Schmerzen im Bereich des Scheideneingangs, ohne Erkennbarkeit von Ursachen. Es handelt sich dabei oft um myofasziale Schmerzursachen des Beckenbodens, wodurch brennende Schmerzen auftreten, die die gesamte Haut der äußeren Geschlechtsorgane bis hin zum After betreffen. Auch Geschlechtsverkehr ist sehr häufig schmerzhaft, manchmal auch gar nicht möglich aufgrund dieses Erkrankungsbildes. Durch die Verabreichung eines Lokalanästhetikums mittels Neuraltherapie, kann eine spürbare Beruhigung der Schmerzen rund um diesen gynäkologischen Bereich der Faszien der Beckenbodenmuskulatur erfolgen. Häufig liegt auch eine deutlich erhöhte Muskelspannung im Bereich der Beckenbodenmuskulatur oder auch Glutealmuskulatur vor. Auch ferne Störfelder wie Narben im Bauchbereich aber auch Zahnstörfelder können hier eine Rolle spielen. Das Beschwerdebild einer sogenannten Vulvodynie, das sind genau die Schmerzen am Scheideneingang, teilweise auch in die Scheide hineinreichend, die manchmal auch in Ruhe, aber auch häufig bei Belastung, sprich bei Geschlechtsverkehr auftreten können, stellt ein häufiges Krankheitsbild dar. Sehr oft kommen Patientinnen aus falschem Schamgefühl nicht in die Ordination, um diese Problematik zu besprechen. Manche werden dann häufig von Kollegen auf Infektionen abgeklärt, sei es HPV-Infektion, Pilzinfektion oder bakterielle Infekte. Genauso wie die Kollegen, kläre ich im Vorfeld die Infektionszustände mittels Abstrichen auch immer ab. Sehr oft ist aber nichts im Befund zu finden, die quälende oder gar schmerzende, juckende Beschwerde-Symptomatik besteht aber trotzdem. Dies erklärt sich entweder aus vormaligen Infektionen, die den Bereich der sensiblen Vulva in einen erhöhten Reizzustand versetzt haben, aber auch operative Eingriffe bzw. Belastungen für den Körper können eine wesentliche Rolle spielen. Die Neuraltherapie stellt durchaus eine vielversprechende Alternative zur Einnahme von Schmerzmitteln dar. Für das Krankheitsbild der Vulvodynie gibt es sonst nicht sehr viele hilfreiche Therapieformen.

Foto: Bernhard Noll

OA Dr. Thorsten Graf Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Spezialist für Neuraltherapie

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