Urlaub auf den Malediven bedeutet pro Insel nur ein Resort, absolute Privatsphäre und keine Autos. So geht Erholung. Auf 800 km Länge und 130 km Breite verteilen sich 26 natürliche, ringartige Atolle mit 1.190 Inseln, von denen 115 touristisch genutzt werden. Damit ist für jeden Reisenden die richtige Insel dabei. Text: Astrid Steinbrecher-Raitmayr
Sobald ich auf Malé lande, bin ich im Urlaubsmodus. Egal, wie hektisch die Gepäcksverladung aufs Speedboot ist oder wie lange das Warten aufs Wasserflugzeug dauert. Ein Blick aus dem Flughafengebäude und da ist es auch schon. Das türkisblaue Meer, das ungefähr 50 Shades of Blue hat. Freilich springt hier noch niemand ins Wasser, aber man weiß, dass einen Badewannentemperatur erwartet und die feinen Korallenstrände auch bei einer ganzjährigen Durchschnittstemperatur von 30 °C angenehm kühl bleiben. Dazu wiegen sich die Kronen der Kokospalmen sanft im Wind und selbst im flachen Wasser tummeln sich schon bunte Fische. Und schon ist sie da: die Entspannung.
Natürliche Schönheit
Kein Wunder übrigens, dass die Malediven nicht nur bei Heiratswilligen so beliebt sind, sondern auch bei Familien mit großen und kleinen Kindern. Romantischer geht’s kaum und da die höchste Erhebung der Malediven ca. 2 m hoch ist, sind die Kids auch jederzeit überschaubar. Auf den Malediven ist der Tourismus die größte Wirtschaftskraft des Inselstaates, denn die paradiesischen Strände und die atemberaubende Unterwasserwelt begeistern jedes Jahr Urlauber aus der ganzen Welt. 177.915 Gäste waren es allein im Februar dieses Jahres. „Es gibt so viele Dinge, die die Malediven so einzigartig machen“, so Moosa Zameer, Tourismusminister der Malediven. „Eine Besonderheit ist die Gastfreundschaft der Malediver. Viele Gäste betonen, wie außergewöhnlich freundlich und großzügig sie hier empfangen werden. Außerdem ist die natürliche Schönheit der Inseln unübertroffen.“ Wie recht er damit hat.
115 Resorts für den Traumurlaub
Der Tourismus bringt also die meisten Deviseneinnahmen und beschäftigt Tausende Menschen. Nachhaltiger Tourismus und eine vorausschauende Klimapolitik genießen dabei hohe Priorität, denn die Malediven sind eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder weltweit. Zu den Malediven gehören insgesamt 1.190 Inseln, von denen etwa 200 bewohnt sind. Davon befinden sich auf 115 Inseln Resorts für Urlauber. „Glücklicherweise konnte ich schon fast alle der bewohnten Inseln unseres Landes besuchen“, erzält Moosa Zameer. Zu seinen Lieblingsinseln zählen Hanimaadhoo und die Inseln des Addu Atolls. „Hanimaadhoo liegt ganz im Norden der Malediven und eignet sich hervorragend für Nachtangeln. Das Addu Atoll hingegen liegt im südlichsten Gebiet des Landes und bietet eine reiche Kultur und eine intakte Umwelt. Ein weiterer Favorit ist das Laamu Atoll, das durch seine unverwechselbaren Naturschätze beeindruckt.“ Der Minister verbringt seinen eigenen Urlaub „normalerweise“ auf den von Einheimischen bewohnten Inseln der Malediven. Er schwärmt von der friedvollen Natur und dem lokalen Essen.
Natürlich maledivisch
Zurück zu mir. Nach 45 Minuten Bootstransfer erreiche ich mein erstes Ziel, das Resort „VARU by Atmosphere“ am nordwestlichen Rand des Malé-Atolls. Das Motto des Resorts ist „Natürlich maledivisch“ und getreu diesem Konzept, das die Malediven widerspiegelt, erlebe ich das türkisblaue Meer und authentisches maledivisches Essen mit allen Sinnen. In der Landessprache Dhivehi bedeutet Varu „das Leben in Fülle, Stärke, Widerstandsfähigkeit und vor allem Authentizität leben“. So verbindet das Fünf-Sterne-Resort gekonnt lokale Tradition und Kultur mit zeitgenössischem Design und maledivischer Gastfreundschaft. Mag ich.
The Joy of Giving
Der „VARU Plan“ bietet einen luxuriösen und unbeschwerten Aufenthalt, der von „The Joy of Giving“ inspiriert ist. Er enthält alle Annehmlichkeiten, die einen Traumurlaub ausmachen. So erübrigt es sich, sich Gedanken über versteckte Kosten machen zu müssen. Ich kann nach Herzenslust schlemmen und trinken, auch in den Spezialitätenrestaurants Nü Over Water Restaurant & Bar, Charcoal Beach Grill oder im maledivischen Kaagé. Ganz mein Ding.
Im Hauptrestaurant Lime & Chili fühlen sich vor allem Buffet-Liebhaber wohl. Cocktails, Mocktails und klassische Bar-Snacks werden an der Poolbar Bay Rouge serviert. Dazu gibt es tägliche Ausflugsmöglichkeiten, nicht-motorisierte Wassersportaktivitäten (nur motorisierte Aktivitäten sind nicht kostenfrei) eine kostenlose Schnorchel-Ausrüstung und auch Spa-Behandlungen im ELENA / The Spa sind im VARU Plan enthalten. Die Minibar wird zweimal täglich aufgefüllt.
Die Frage der Fragen: Wasservilla oder Beachvilla
In meiner Wasservilla, einer von insgesamt 69, bin ich dem türkisfarbigen Meer ganz nah. Stundenlang könnte ich von meinem Pool einfach nur aufs Meer schauen. Die 38 Strandvillen des Resorts vereinen beides: Strand und Meer. On top gibt es noch einen kleinen tropischen Garten. Insgesamt bietet das Resort acht verschiedene Kategorien: Beach Villas, Over Water Villas und Family Villas jeweils mit und ohne Pool, Majlis Suiten (bedeutet Palast) mit einem 45 m2 großen Pool und eine Water Suite mit Pool ganz am Ende der drei Stege – freier Blick auf den Horizont inklusive.
Rundum wohlfühlen…
Aber zuerst lasse ich mich im ELENA / The Spa, dem ersten Over Water Spa- und Wellness-Komplex der Atmosphere Hotels & Resorts, verwöhnen. Dort wartet nämlich schon eine entspannende Signature Massage auf mich, bei welcher nur Produkte aus 100 % biologisch angebauten Zutaten verwendet werden. Das Beste von allem also. Durch den Glasboden des Massagetisches kann ich auch von hier aus noch das Unterwasserleben beobachten.
… und sportlich betätigen
Was wären die Malediven ohne Wassersportaktivitäten? Die PADI-zertifizierte Tauchschule Koamas besteht aus einem Team von mehrsprachigen Experten. Am täglichen Programm stehen Windsurfen, Segeln, Kanufahrten, Stand-up-Paddling, Schnorcheln und Tauchen; ebenso professionelle PADI-Tauchkurse, sodass man am Ende seiner Reise vielleicht schon das erste oder ein weiteres Tauchzertifikat in Händen hält. Wer sportlich immer noch nicht genug bekommen kann, tobt sich im Fitnesscenter oder im DISPORT bei Badminton, Volleyball, Tischtennis, Billard, Futsal (alle kostenlos) und Tennis (kostenpflichtig) aus. Bei einem derart vielfältigen Angebot kann man sich also ruhig auch einmal ein zweites Dessert gönnen.
Halbzeit
Damit sich die Fliegerei um die halbe Welt auch auszahlt, besuche ich noch ein weiteres Malediven-Resort. Dazu muss ich allerdings zuerst zurück nach Malé bzw. auf die zwei km entfernte Insel Hulhulé, auf welcher sich nicht nur der Velana International Airport, sondern auch der Flughafen der „Trans Maldivian Airways“ befindet. Denn auf die Insel Kanifushi im Lhaviyani Atoll gelangt man nur per Wasserflugzeug.
35 Minuten später bin ich im „Atmosphere Kanifushi Maldives Resort“ inmitten eines tropischen Paradieses gelandet. 132 Beach Bungalows und Residences mit Blick auf den Sonnenuntergang und 40 Over Water Villas mit und ohne Pools, aufgeteilt in sieben verschiedene Kategorien lassen Gästeherzen höher schlagen. Meine Freude ist besonders groß, denn auf mich wartet eine der 242 m2 großen Kanifushi Grand Pool Villas. Highlight ist ein 42 m2 großer Pool mit stimmungsvoller Beleuchtung.
Unbeschwert kulinarisch urlauben
Der „Atmosphere Kanifushi Plan“ beinhaltet üppige Buffets mit internationaler Küche, eine Auswahl an erstklassigen Spirituosenmarken und Weinen aus der ganzen Welt, eine unbegrenzte Auswahl exotischer Cocktails und eine Reihe von Aktivitäten und Ausflügen, Check-in in der Villa, Sekt, Canapés, Obstkorb, Besuche in den Spezialitätenrestaurants The Sunset oder The Pier Six und vieles mehr. Mit bestem Gewissen koste ich mich also durch. Im Hauptrestaurant The Spice labe ich mich an reichhaltigen Buffets mit Live Cooking Stationen, BBQ und Grill bis zu bestimmten Themenabenden. Im Ceylon Bliss werden authentische, leichte Mahlzeiten und Getränke im Stil von Sri Lankas Street Food-Küche aufgetischt.
Meine persönliche Präferenz ist das Just Veg, das erste vegetarische À-la-carte-Restaurant der Malediven. Geboten wird erlesene Gourmetküche aus dem arabischen, indischen und mediterranen Raum sowie ein spezielles Menü aus der Jain-Küche. Die asiatische Fusion Lantern Bar beleuchtet in den Abendstunden wie eine Laterne das Wasser des Indischen Ozeans. Sie ist eine Erweiterung des Just Veg. Ergänzend zu den Mahlzeiten werden verschiedene „Elixiere“ gereicht – köstliche, heilende Cocktails ohne Alkohol, die von einem ayurvedischen Arzt zubereitet werden. Das Pier Six ist ein Over Water Restaurant in der Nähe der Wasservillen, welches Meeresfrüchte, japanische Gerichte vom Teppanyaki Grill und gedämpfte Gerichte anbietet. Zwischen 17 und 19 Uhr gibt es in der Poolbar The Liquid Fish & Chips – am besten verzehrt man sie gleich in einer der dort befindlichen Hängematten. Kaffee- und Teeliebhaber werden im Marrakesh fündig. Die Sunset Pool Bar verwandelt sich in den Abendstunden in ein À-la-carte-Restaurant mit Fusionsküche.
Traumhafte Unterwasserwelt
Als Taucherin fühle ich mich auf Kanifushi besonders wohl. Denn das Lhaviyani Atoll bietet einige der schönsten Tauchplätze auf den Malediven. Die bekanntesten sind The Shipyard, Fushivaru Thila, Anemone Thila und Aliha Giri. Da die Insel an der westlichsten Spitze des Atolls liegt, gibt es auch die Möglichkeit, einige der Tauchplätze des Baa-Atolls zu besuchen. Natürlich muss man nicht tauchen, um die einzigartige Unterwasserwelt kennenzulernen. Auch hier stehen die nicht-motorisierten Wassersportarten wie auch ein Sport- und Freizeitzentrum kostenlos zur Verfügung und sind im Atmosphere Kanifushi Plan inkludiert. Zu den Ausflugsmöglichkeiten zählen etwa ein Picknick auf einer unbewohnten Insel, Besuche auf Einheimischen-Inseln, wo Gäste mehr über deren Bewohner und Geschichte erfahren oder ein Angelausflug bei Sonnenuntergang.
Das Beste kommt zum Schluss
Bevor es wieder nach Hause geht, gönne ich mir noch einen Besuch im Akiri Spa by Mandara. Als Yogini und Ayurveda-Liebhaberin fällt meine Wahl auch auf Ayurveda-Therapien, denn diese bringen meinen Körper und Geist in perfekten Einklang und stärken mich gleichermaßen für den bevorstehenden Winter.